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FACHNACHRICHTEN PLUS - JUNI 2023

THEMEN

 
1. WPV-Wahl – unsere Beiträge, unsere Rente – warum wir wählen müssen!
2. WPK-Präsident Dörschell übt sich in Worthülsen
3. Neulich auf einer Abschlußprüfung … Folge 3: Das demolierte Prüferzimmer
4. Ihnen eine gute Zeit
1.

WPV-Wahl – unsere Beiträge, unsere Rente – warum wir wählen müssen!

 

Das Wirtschaftsprüfer-Versorgungswerk (WPV) sichert die Altersversorgung von rund ¾ aller WP/vBP. Jetzt ist wieder Wahl. Sie haben die Wahlunterlagen schon bekommen.

Hierzu drei Fragen an WP Roland Kruse-Kraft aus Dannenberg in Niedersachen. Er tritt an auf Liste 2 und leitet seit 2018 den Arbeitskreis WPV von wp.net.

Was macht die Vertreterversammlung (VV)?

„Die VV ist das Parlament der Versicherten. Sie wählt das Präsidium und überwacht die Geschäftsführung. Wichtig: Die VV bestimmt die Grundlagen der Geschäftspolitik. Genau das geschah in der Vergangenheit leider nur bürokratisch und wirkungslos.“

Was läuft schief im WPV?

Das WPV verwaltet ein Vermögen von rund Mrd. EUR 5. Warum bleibt die Rendite des WPV z.B. hinter der Rendite des StB-Versorgungswerkes NRW deutlich zurück?

Mangels eigener unternehmerischer Initiative haben Vorstand und Geschäftsführung stets nur teure externe Berater „eingekauft“ und sich mit deren Ratschlägen exkulpiert.

So verhält es sich mit der verfehlten Anlagepolitik, weshalb die Rendite tatsächlich ziemlich mager ist.

Die renditeschwachen Fonds, in den das Vermögen des WPV angelegt ist, werden von einer Bank gegen erfolgsunabhängige Vergütungen verwaltet. Bislang weigern sich Vorstand und Geschäftsführung, uns die Verträge nebst Vergütungsregeln offenzulegen. Auch über das Fonds-Vermögen selbst besteht Ungewissheit. Die gesamte Fondsverwaltung  ist intransparent, und das muss sich ändern.“

Wer steckt hinter den Listen 1 und 2?

Zwei Listen treten an: Liste 1, Thomas Olbrich, und Liste 2, Roland Kruse-Kraft.

Liste 1: Professor Olbrich ist langjähriger WPV-Vizepräsident. Zuvor führte Präsident Volck die Liste an. Herr Volck war seit 1993 ununterbrochen im Amt. Die Kandidaten der Liste waren ganz überwiegend schon in den vergangenen VV vertreten und haben meist einen Big4- oder Next-10-Hintergrund; die Abstimmungen waren fast immer „einstimmig“.

Liste 2: Wir wollen wissen, wohin investiert wird und wie hoch die Kosten hierfür sind. Auf Investitionen außerhalb des EUR muss wegen Währungs- und politischer Risiken verzichtet werden. Unsere Kandidaten sind Mittelständler. Nach 30 Jahren braucht es einen Generationswechsel.“

Vielen Dank, Herr Kruse-Kraft.

   
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2.

WPK-Präsident Dörschell übt sich in Worthülsen

 

Letzten Monat schrieb WPK-Präsident Dr. Dörschell einen Artikel in der FAZ: „Die Prüfer sind keine Bilanzpolizei“.

Darin beschwört er das Vertrauen der Wirtschaft in die Prüfung. Der Prüfer sei nicht für alle künftigen Probleme des Unternehmens verantwortlich. Es gehe darum, deutlich zu machen, was der Prüfer leisten könne und was nicht (vgl. FAZ, 1.5.23).

Dazu führt Dörschell die Erwartungslücke an, deren Bart längst länger ist als der von Kaiser Wilhelm I. einst war: Auch ein Unternehmen in Schwierigkeiten könne einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Der Bestätigungsvermerk sei keine Garantie für den Erfolg des Unternehmens. Die Prüfung sei nur eine Ordnungsmäßigkeitsprüfung.

Darum geht es nicht.

Sondern es geht um die Fehlleistungen der großen Prüfungsgesellschaften wie bei Wirecard, wo sich der Prüfer vom Kunden betrogen fühlte, er in Wirklichkeit aber über Jahre hinweg nicht einmal in der Lage war, liquide Mittel ordnungsmäßig zu prüfen (vgl. Niemeyer, Leserbrief, FAZ, 20.5.23).

Warum schreiben Sie nicht darüber, Herr Präsident? Und wie man verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann? „Und wer uns stört, ist, eh er’s noch begreift – Längst von uns schon eingeseift.“ Das sangen einst Albers und Rühmann.

   
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3.

Neulich auf einer Abschlußprüfung … Folge 3: Das demolierte Prüferzimmer

 

Als Prüfer ist man mal willkommen und mal weniger willkommen.

Meist gibt es in der Buchhaltung ein freies Büro, das während der Prüfung als Prüferzimmer fungiert. Schlecht, wenn zugleich eine Bp läuft, und der Betriebsprüfer das Prüferzimmer okkupiert, auch wenn er nicht da ist: „Dann müsste ich ja meine Sachen mitnehmen“.

Schlecht auch, wenn man notgedrungen vom Einkauf aus zwei Etagen tiefer prüft, während dort die Maler die Büros anstreichen. Dass man dort weniger willkommen ist, merkt man nicht erst bei der IKS-Prüfung Einkauf, sondern schon am Morgen, wenn einem die Ansage der Tageszeit nicht erwidert wird. Überhaupt hat man den Eindruck, dass die Abteilungen dieses kommunalen Unternehmens eher gegeneinander als miteinander arbeiten.

Die Prüfung verläuft eher durchschnittlich. Nach Auslieferung der Berichte kommt das große Finale: Der Prüfer erhält eine Rechnung vom geprüften Unternehmen von knapp tausend Euro für Malerarbeiten eines angeblich vom Prüferteam „demolierten Prüferzimmers“.

Nach einigem Durchatmen reicht der Prüfer die Rechnung an seine Haftpflichtversicherung weiter.

   
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4.

Ihnen eine gute Zeit

 

Das war es für heute. Machen Sie es gut!

   
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5.

Herausgeber

 

WP StB Mark Schüttler – Memeler Weg 44 – 58511 Lüdenscheid
info@primus-seminare.de

 
   
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