Das Wirtschaftsprüfer-Versorgungswerk (WPV) sichert die Altersversorgung von rund ¾ aller WP/vBP. Jetzt ist wieder Wahl. Sie haben die Wahlunterlagen schon bekommen.
Hierzu drei Fragen an WP Roland Kruse-Kraft aus Dannenberg in Niedersachen. Er tritt an auf Liste 2 und leitet seit 2018 den Arbeitskreis WPV von wp.net.
Was macht die Vertreterversammlung (VV)?
„Die VV ist das Parlament der Versicherten. Sie wählt das Präsidium und überwacht die Geschäftsführung. Wichtig: Die VV bestimmt die Grundlagen der Geschäftspolitik. Genau das geschah in der Vergangenheit leider nur bürokratisch und wirkungslos.“
Was läuft schief im WPV?
Das WPV verwaltet ein Vermögen von rund Mrd. EUR 5. Warum bleibt die Rendite des WPV z.B. hinter der Rendite des StB-Versorgungswerkes NRW deutlich zurück?
„Mangels eigener unternehmerischer Initiative haben Vorstand und Geschäftsführung stets nur teure externe Berater „eingekauft“ und sich mit deren Ratschlägen exkulpiert.
So verhält es sich mit der verfehlten Anlagepolitik, weshalb die Rendite tatsächlich ziemlich mager ist.
Die renditeschwachen Fonds, in den das Vermögen des WPV angelegt ist, werden von einer Bank gegen erfolgsunabhängige Vergütungen verwaltet. Bislang weigern sich Vorstand und Geschäftsführung, uns die Verträge nebst Vergütungsregeln offenzulegen. Auch über das Fonds-Vermögen selbst besteht Ungewissheit. Die gesamte Fondsverwaltung ist intransparent, und das muss sich ändern.“
Wer steckt hinter den Listen 1 und 2?
„Zwei Listen treten an: Liste 1, Thomas Olbrich, und Liste 2, Roland Kruse-Kraft.
Liste 1: Professor Olbrich ist langjähriger WPV-Vizepräsident. Zuvor führte Präsident Volck die Liste an. Herr Volck war seit 1993 ununterbrochen im Amt. Die Kandidaten der Liste waren ganz überwiegend schon in den vergangenen VV vertreten und haben meist einen Big4- oder Next-10-Hintergrund; die Abstimmungen waren fast immer „einstimmig“.
Liste 2: Wir wollen wissen, wohin investiert wird und wie hoch die Kosten hierfür sind. Auf Investitionen außerhalb des EUR muss wegen Währungs- und politischer Risiken verzichtet werden. Unsere Kandidaten sind Mittelständler. Nach 30 Jahren braucht es einen Generationswechsel.“
Vielen Dank, Herr Kruse-Kraft.